Ein Spaziergang durch Sunnemo und das Hyttdalen

Die Gemeinde Sunnemo befindet sich zwischen den Seen Grässjön und Lidsjön an der Mündung des Flusses Hyttälven. Die Bevölkerungszahl lag 2015 bei 276 Einwohnern. Trotz dieser geringen Einwohnerzahl gibt es in Sunnemo eine Grundschule, ein Altenheim, einen Supermarkt und eine Tankstelle. Besonders Stolz kann das Städtchen auf seine schöne Kirche sein, die jedem Reisenden sofort auffällt. Hier beginnt auch unser kurzer Spaziergang durch die Geschichte des Ortes.

Die Kirche von Sunnemo

1640 bestimmte der Bürgermeister von Karlstad Johan Börjesson Sunnemo als Standort für eine Eisenhütte. Besonders im Värmland war die Eisenproduktion ein wichtiger Wirtschaftszweig und brachte so auch Sunnemo bescheidenen Wohlstand und einen Anstieg der Bevölkerungszahlen. 1653 folgte daraufhin der Bau der Kirche, die schließlich 1676 mit Turm und Empore vollendet wurde. Johan Börjesson und seine Frau Christina sind als Stifter und Wohltäter der Kirche von Sunnemo auf Porträts verewigt. Natürlich wurde das eiserne Tor vor der Kirche in der Eisenhütte von Sunnemo hergestellt.

Außen ist die Kirche mit Holzschindeln verkleidet, die in der für Schweden typischen roten Farbe Falu Rödfard gestrichen sind. In Sunnemo wird der roten Farbe außerdem ein Anteil Oxidschwarz beigemengt. Das macht das Rot etwas dunkler.

Hembygdsgården Gubbkroken Sunnemo

Gubbkroken wurde 1732 als Gaststätte und Herberge für die Erzfahrer errichtet. Bis zu 75 Arbeiter fanden in der Unterkunft eine einfache Pritsche, die rund um die Wände aufgestellt waren. Darüber hinaus konnten in den Pferdeställen bis zu 150 Pferde untergestellt werden. Arbeiter, die keinen Platz in Gubbkroken fanden, mussten sich anderswo auf dem Land um Unterbingung bemühen.

Das Erz wurde im Winter aus den Bergwerken Nordmark und Finnmossen im östlichen Värmland geholt. Um 1 Uhr nachts machten sich die Fahrer auf den Weg zu den Gruben um ihre Schlitten zu beladen. Anhand der Fackeln aus gebündelten Kienholzspänen konnte man den Erz-Tross von weitem sehen. Er schlängelte sich wie eine lange Perlenkette über die dunklen Berge. Zwischen 1 und 3 Uhr nachts kehrten die Erzfahrer nach Sunnemo zurück.

Heute beherbergt Gubbkroken das Heimatmuseum Hembygdsgård von Sunnemo. Die Ausstellung im Hauptgebäude zeigt Gegenstände des täglichen Gebrauchs und Werkzeuge. Auf dem Gelände befinden sich außerdem ein alter Kornspeicher, eine Bäckerei (1970), eine Sauna (1969) und ein Viehstall. Während der Sommermonate Juni bis August wird Donnerstags zwischen 14 und 17 Uhr von den Damen des Heimatvereins Knäckebrot gebacken und Kunsthandwerk verkauft (Stand 2017!).

Adresse:
Gubbkroken i Sunnemo
826
683 95 Sunnemo

Hyttdalen Wanderweg

Gegenüber von Gubbkroken beginnt das Hüttental – schwedisch Hyttdalen –  eine tiefe Schlucht mit steilen, bewaldeten Abhängen. Hier befand sich zwischen 1640 und 1887 ein Industriegebiet bestehend aus Eisenhütte, Hochofen, Eisenmühle und angeschlossenen Betriebsanlagen.

Die meisten Gebäude, die mit dem Betrieb zu tun hatten, existieren heute nicht mehr. Überlebt haben nur das Herrenhaus des Hüttenbesitzers und Gubbkroken, die Gaststätte in der Hüttenarbeiter und Erzfahrer eine Herberge fanden. Entlang des etwa 1,5 km kurzen Weges kann man die Ruinen der Industrieanlagen zwischen üppiger Natur allenfalls noch erahnen.

Karte des Hyttdalen mit alter Bebauung

Der Hyttdalen Wanderweg folgt dem Verlauf des Flusses Hyttälven und führt von der Brücke beim Hembygdsgård zum ehemaligen Fähranleger und zur heutigen Slipanlage. Einst verliefen genau hier Schienen, die die Industrieanlagen mit den Frachtschiffen am Grässjön verbanden.

Das Hyttdalen ist heute ein beliebtes Naherholungsgebiet auch für Ortsansässige. Entlang des Weges gibt es eine Stelle mit Picknick-Tischen. Hier öffnet sich die Schlucht in ein offenes Feld, das zum Spielen und Toben einlädt.

Nah der Mündung zum Grässjön haben Bieber ihr Werk verrichtet und einige Birken zu Fall gebracht. Es befinden sich einige Bieberburgen im Hyttälven. Und wenn man ganz leise ist, besteht ein gute Chance einen Bieber zu sehen. Es ist also kein Wunder, dass die Natur um den Hyttdalen Wanderweg unter Naturschutz steht!

Haben Sie Lust bekommen das kleine Sunnemo kennen zu lernen?

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